Die Frage nach dem richtigen Führerschein?

28.01.2011: LKW-Führerschein oder Feuerwehr-Führerschein?

Keine großen Vorteile sehen die Vertreter der Wörishofer Feuerwehr und der örtlichen Rettungsdienste hinsichtlich der Neuregelung der Führerscheine.

Am Jahresende 2009 wurde auf Drängen der Feuerwehren und der Hilfsorganisationen durch eine Initiative des Freistaats Bayern der sogenannte „Helfer-“ oder „Feuerwehr-Führerschein“ ermöglicht. Damit dürfen Mitglieder einer Feuerwehr oder einer nach Landesrecht anerkannten Hilfsorganisation nach einer verbandsinternen Zusatzausbildung Einsatzfahrzeuge über 3,5 bis 4,75 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht fahren.

LKW-Führerschein oder Feuerwehr-Führerschein?

Für die Fahrberechtigung von Einsatzfahrzeugen mit einem Gesamtgewicht von 4,75 bis 7,5 Tonnen entfallen die theoretische Ausbildung und die dafür vorgesehene Prüfung. Der Kandidat muss sich lediglich einer praktischen Ausbildung und Prüfung unterziehen.

Nach dem alten Führerscheinrecht konnte man mit dem Führerschein der Klasse 3 nicht nur Personenkraftwagen, sondern auch Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von bis zu 7,5 Tonnen fahren.

LKW-Führerschein oder Feuerwehr-Führerschein?Peter Eichler, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr kann auf sehr viele Fahrer zurückgreifen, die alle die entsprechende Berechtigung für die großen Löschfahrzeuge haben. Zum einen haben viele ältere Mitglieder der Feuerwehr noch die „alte“ Fahrerlaubnis, mit der das Führen von Kraftfahrzeugen bis 7,5 Tonnen erlaubt ist, zum anderen machen viele der Jüngeren gleich den zusätzlichen Führerschein der Klasse C.

Längere Fahrpraxis führt zu mehr Routine

„Es gehört einfach eine gewisse Fahrpraxis dazu, mit den großen Fahrzeugen umzugehen, dazu kommt die Verantwortung für die mitfahrenden Kameraden - eine fundierte Führerscheinausbildung ist da einfach die bessere Grundlage“, so Eichler. Er hebt auch die besondere Stresssituation hervor, der die Fahrer bei Einsatzfahrten ausgesetzt sind: „Hier haben Fahrer mit längerer Fahrpraxis einfach mehr Routine.“

Zusatzführerschein auf Kosten der Organisation

Auch Hubert Bader, Bereitschaftsleiter des BRK Bad Wörishofen und Peter Schmidt, Vorstand der Malteser Ortsgruppe teilen diese Ansicht. „Unsere Fahrer haben eigentlich fast alle den „alten“ Führerschein“, somit stellt sich für uns die Frage gar nicht“, so Schmidt.

LKW-Führerschein oder Feuerwehr-Führerschein?Beim Roten Kreuz ermöglicht man den jungen Rettungssanitätern, den Zusatzführerschein bis 7,5 Tonnen auf Kosten der Organisation zu machen, im Gegenzug verpflichten sich diese dann, eine bestimme Anzahl von Dienststunden zu übernehmen - eine Regelung, die von den jungen Leuten gerne in Anspruch genommen wird. „Die möchten doch alle lieber einen Führerschein haben, mit dem sie dann auch privat etwas anfangen können“, so Bader. Denn der Helferführerschein gilt nur für Fahrten auf dem Einsatzfahrzeug.

Text: Mindelheimer Zeitung
Bilder: Bildstelle FFW Bad Wörishofen


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