Notruf 112: 25 Jahre europaweite Notrufnummer 112
11.02.2016: 25 Jahre europaweite Notrufnummer 112
Im Landkreis Unterallgäu nimmt die Integrierte Leitstelle in Krumbach (ILS) die Notrufe der Landkreise Unterallgäu, Günzburg, Neu-Ulm und der kreisfreien Stadt Memmingen entgegen und meldet diese an die nötigen Feuerwehren und den Rettungsdienst weiter.
Reiner Wolf, Leiter der ILS macht auf die Probleme beim Einsatz vor Ort aufmerksam. „Wichtig ist, dass der Anrufer die Notfallsituation dem Disponenten der Leitstelle genau schildert und die Örtlichkeit wie Straße und Hausnummer sowie die Ortschaft richtig benennen kann.“
Zu Nachtzeiten sei es sehr hilfreich, wenn die Bürger während der Wartezeit auf die Einsatzkräfte das Licht im Haus einschalten und bereits im Vorfeld darauf achten, dass Hausnummern gut von der Zufahrtsstraße einsehbar, wenn möglich beleuchtet, an ihren Häusern angebracht sind. Alarmiert werde immer das am nächsten gelegene Rettungsmittel, dies gelte natürlich auch für die Alarmierung der Notärzte. Auf Nachfrage erklärt Wolf, dass die Einheiten der organisierten Ersten Hilfe von Feuerwehr (First Responder) und Hilfsorganisationen (Helfer vor Ort) nur eingesetzt würden, wenn sie dem Einsatzort am nächsten gelegen wären und somit ein zeitlicher Vorteil bestünde. Unabhängig davon werde ausnahmslos und immer zeitgleich auch ein Rettungswagen und wenn nötig der Notarzt alarmiert. Konkrete Einsatzzahlen konnte Wolf nicht nennen, da diese nicht intern gespeichert würden.
20900 Einsätze waren es beim Roten Kreuz im Jahr 2013, die im Unterallgäu und in der Stadt Memmingen gefahren wurden, wie Thomas Pfaus, Leiter des Rettungsdienstes, berichtet. Davon seien 4000 Notarzteinsätze, 2500 Notfalleinsätze, 8600 Krankentransporte und 5800 sonstige Einsätze. „Das sind zum Beispiel Fahrten zur Brandabsicherung oder Fahrten, bei denen der Patient nicht mitgenommen wird“, erklärt Pfaus.
Auch die Feuerwehren werden über 112 alarmiert: „Im Unterallgäu waren es 2013 circa 1500 Alarmierungen die wir über die ILS erhalten haben“, so Kreisbrandrat Franz Gaum. Er mahnt, die Notrufnummer nicht für Scherze zu missbrauchen: „Fehlalarme sind zeitraubend und in dieser Zeit stehen die Disponenten und die eventuell bereits ausgerückten Kräfte der Feuerwehr für echte Notfälle nicht zur Verfügung.“
Quelle: Mindelheimer Zeitung