Hauptübung der Freiw. Feuerwehr Bad Wörishofen 2017

Am Donnerstag, 20.07.2017 fand die jährliche Hauptübung der Freiw. Feuerwehr Bad Wörishofen statt. Als Übungsobjekt wurde die am westlichen Ortsrand von Bad Wörishofen gelegene Fachklinik für Herz- Kreislauferkrankungen und Orthopädie ausgewählt.

Nachdem vor kurzem der Funkverkehr der Feuerwehren im Landkreis Unterallgäu auf den Digitalfunk umgestellt wurde, war ein Übungsschwerpunkt der von Kommandant Peter Eichler vorbereiteten Übung die Einsatzstellenkommunikation mit den neuen Digitalfunkgeräten. Da die Übung nicht aus einem großen Übungsszenario bestand, sondern aus vier voneinander unabhängigen Übungsteilen, lag ein weiterer Schwerpunkt auf der Koordination der Einsatzkräfte in den vier gebildeten Einsatzabschnitten.

Jedem Einsatzabschnitt wurden vom Einsatzleiter entsprechende Fahrzeugen und Einsatzkräfte zugeordnet, um die jeweilige Einsatzaufgabe selbständig und eigenverantwortlich abzuarbeiten. Jedem Einsatzabschnitt wurde eine eigene Funkgruppe zugeordnet. Die Zuweisung von Funkgruppen und Einsatzabschnitten wird bei großen Schadenslagen praktiziert, da eine einzige Funkgruppe im Einsatzstellenfunk bei weitem nicht ausreicht. Der Kontakt zwischen dem Einsatzleiter und den Führungskräften in den jeweiligen Einsatzabschnitten erfolgte auf einem eigenen Führungskanal. Bei der Koordination des Gesamteinsatzes wurde der Einsatzleiter von der Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung mit dem Einsatzleitwagen der Feuerwehr Bad Wörishofen unterstützt. Aufgrund der intensiven Schulung zum Thema „Digitalfunk“ und der gezielten Vorbereitung kam es zu keinerlei Problemen bei der Bedienung und Einstellung der zugeordneten Funkgruppen an den neuen Geräten.

In einem der vier Einsatzabschnitte war der Brand in einem Lagerraum im dritten Obergeschoß zu bekämpfen. Dazu mussten die Einsatzkräfte unter Atemschutz eine Wasserversorgung im Treppenhaus bis ins 3. Obergeschoss aufbauen.

In einem weiteren Einsatzabschnitt bestand die Aufgabe für die Einsatzkräfte in einer Personenrettung mit der Drehleiter auf der Südseite des Patiententraktes. Hier wurde angenommen, dass der Fluchtweg durch einen Brand abgeschnitten ist und die Rettung nur über den Balkon im 4. Obergschoss durchgeführt werden kann.

Der Brand in einer Küche im Untergeschoß mit einer vermissten Person war die Einsatzaufgabe für einen weiteren Teil der Übungsteilnehmer. Die vermisste Person konnte durch die eingesetzten Atemschutzgeräteträger mit Hilfe einer Wärmebildkamera zügig gefunden und ins Freie gebracht werden.

Aufgrund des angenommenen Brandes im 3. Obergeschoß mussten zudem gehbehinderte Patienten aus einem angrenzenden Aufenthalsbereich evakuiert werden. Bei dieser Evakuierung durch das Haupttreppenhaus kamen die von der Feuerwehr Bad Wörishofen mitgeführten Evakuierungsstühle zum Einsatz. In dieser Übung hat sich zum wiederholten Male gezeigt, dass durch diese speziellen Stühle eine schnelle aber vor allem auch sichere Rettung von gehbehinderten Personen durch nur eine Einsatzkraft möglich ist. Auch Treppen sind für diese Stühle sowohl nach unten als auch nach oben kein Problem. Beschafft wurden diese Stühle bereits im Jahr 2012 durch Spenden aus der Bevölkerung. Sie werden ständig auf den Einsatzfahrzeugen mitgeführt, um im Bedarfsfall insbesondere bei Gebäuden wie Kurheime, Sanatorien oder Pflege- und Betreuungseinrichtungen eine schnelle Rettung von nicht gefähigen Personen aus gefährdeten Bereichen durchzuführen.

Kreisbrandinspektor Wolfgang Heimpel lobte bei der anschließenden Übungskritik die Einsatzbereitschaft der Freiw. Feurwehr Bad Wörishofen.

Kommandant Peter Eichler bedankte sich zudem bei Josef Gaul, dem Verwaltungsleiter der DRVKlinik, für die Möglichkeit, während des laufenden Betriebs eine Übung in dieser Art in verschiedenen Bereichen der Reha-Klinik durchführen zu können.