Rückblick Fachvortrag 2019

Fachvortrag für die Feuerwehren des Landkreises Unterallgäu am Samstag, 16.11.2019

Drei äußerst interessante Referenten bekamen die ca. 250 Teilnehmer des Fachvortrags 2019 am Samstag, 16.11.2019 im Kurtheater von Bad Wörishofen zu hören.

Das Thema Überdruckbelüftung griff Hubert Prechtl von der Berufsfeuerwehr Augsburg auf. Er brachte einige Einsatzbeispile negativer und auch positiver Anwendung der Druckbelüftung der Feuerwehr bei Brandeinsätzen. Auch auf die Gefahren, die entstehen können, wenn Drucklüfter unüberlegt oder falsch eingesetzt werden wies er hin.

Direkt im Anschluss berichtete Marcus Rausch von der Berufsfeuerwehr Köln von einem der letzten schweren Atemschutzunfälle in Deutschland. Ganz offen und selbstkritisch beleuchtete er den Einsatz in einer Tiefgarage in der Silvesternacht 2015/2016. Hier musste die Feuerwehr Köln bei einem Brand von mehreren Pkw in einer Tiefgarage drei teils schwerst verletzte Feuerwehrangehörige verzeichnen. Was die Ursachen für diesen Unfall waren und welche Lehren bzw. Veränderungen die Feuerwehr Köln aus diesem Einsatz gezogen hat, waren  u. a. die Schwerpunkte in seinem Vortrag.

Abschließend ging Lars Seeger (Berufsfeuerwehr Hamburg) von dem Portal www.atemschutzunfaelle.eu ausführlich auf die Probleme der Feuerwehren im Bereich Atemschutz ein. Er zeigte anhand mehrerer Beispiele auf, dass ein Atemschutzunfall in den meisten Fällen auf viele kleine Fehler oder Missachtungen von Einsatzgrundsätzen zurückzuführen ist. Selten ist es nur ein Fehler oder technisches Versagen der Ausrüstung, der zu Verletzungen, im schlimmsten Fall zu einem tödlichen Ausgang eines Atemschutznotfalls führt.

Er gab daher Tips für eine vernünftige und zielgerichtete Ausbildung im Bereich Atemschutz bei der Feuerwehr und machte deutlich, dass leider manchmal schon die "Basics" für einen sicheren Atemschutzeinsatz nicht beherrscht werden. Ein wichtiges Anliegen war es ihm aber auch, den anwesenden Feuerwehren mit auf den Weg zu geben, wie sie sich nach einem Atemschutzunfall richtig zu verhalten haben. Dazu zählt auch, die gesamte Einsatzausrüstung des Verunfallten "sicherzustellen" um jegliche Veränderungen im Nachhinein zu verhindern. Aber auch die offene und ehrliche Aufarbeitung eines Unfalls, der hoffentlich nie eintreten wird, gehört dazu. In der Hoffnung, das so nie anwenden zu müssen, beendete Lars Seeger seinen Vortrag und damit den vierten Fachvortrag in Bad Wörishofen.

Ein Notfall im Rahmen eines Atemschutzeinsatzes lässt sich nicht zu 100% verhindern - da die Tätigkeit der Feuerwehr immer mit einem Restrisiko verbunden ist. Dieses Restrisiko kann aber durch kontinuierliches Training und Auseinandersetzung mit dem Thema "Sicherheit im Atemschutzeinsatz" zumindest auf ein Minimum beschränkt werden.

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