24-Stunden-Einsatzübung der Jugend 2019
13.07. bis 14.07.2019: 24-Stunden-Übung der Jugendfeuerwehr Bad Wörishofen
Von Samstag, 13. bis Sonntag, 14. Juli trafen sich 15 Mitglieder der Jugendfeuerwehr Bad Wörishofen und 5 Mitglieder der BRK Bereitschaftsjugend Bad Wörishofen zu einer Großübung im Feuerwehrhaus Bad Wörishofen. Ziel dieser Großübung war es, den Tag einer Berufsfeuerwehr für die Jugendlichen nachzustellen. Dazu haben sich die Ausbilder beider Organisationen einige realistische Einsatzszenarien einfallen lassen.
Los ging es am Samstagnachmittag um 14 Uhr. Nach dem Beziehen der Quartiere und dem gemeinsamen theoretischen und praktischen Üben mussten die Jugendlichen auch schon zu ihrem ersten Einsatz ausrücken. Nach einem technischen Defekt trat Hydrauliköl aus einer Arbeitsmaschine aus. Aufgabe der Mädchen und Jungen war es, die Straße zu reinigen. Zudem mussten Sie einen Fahrradfahrer, der auf der Ölspur ausgerutscht und gestürzt war, versorgen bis die Kameradinnen und Kameraden der Bereitschaftsjugend vor Ort waren.
Wieder zurück hatten die Jugendlichen Zeit zur freien Verfügung. Die Freizeit wehrte aber nicht lange, denn wieder ertönte der Alarmgong. Diesmal ging es für alle Gruppen an den Sonnenbüchl-See beim Freibad. Gemeldet war eine "Person im Wasser". Vor Ort stellte sich jedoch heraus, dass zusätzlich noch eine Person vermisst wurde. Eine Gruppe brachte das Flachwasserschubboot zum Einsatz um die zu ertrinkende Person zu retten, die zweite Gruppe suchte das umliegende Gelände ab. Nach kurzer Zeit konnte auch diese Person gefunden werden und dem Rettungsdienst zur Behandlung übergeben werden. Auch die hilflose Person im Wasser konnte erfolgreich gerettet und zur weiteren Behandlung an Land gebracht werden.
Zurück im Feuerwehrhaus war es nun Zeit zum Abendessen. Dieses wurde mit tatkräftiger Unterstützung der Jugendlichen vorbereitet und serviert. Nach etwas Freizeit stand auch schon der dritte Einsatz des Tages an. In Stockheim wurde ein Wohnhausbrand, Stichwort B3-Brand Wohnhaus, gemeldet. Hier rückten die Jugendlichen mit den beiden Löschfahrzeugen (LF 16/12), dem Rettungswagen (RTW) und dem Krankentransportwagen (KTW) aus. Als die Jugendlichen an der Einsatzstelle eintrafen, stand das Objekt bereits im Vollbrand, zwei Personen wurden verletzt. Nun galt es so schnell wie möglich die Löschwasserversorgung aufzubauen und den Brand zu löschen. Die Jugendfeuerwehr baute eine Löschgruppe und eine Löschwasserversorgung vom etwas entfernten Unterflurhydranten auf, um das Objekt abzulöschen. Zeitgleich wurden die beiden verletzten Hausbewohner durch die Bereitschaftsjugend versorgt. Nachdem auch dieser Einsatz erfolgreich von den Jugendlichen gemeistert wurde, war es bereits kurz vor der Bettruhe und die Jungs und Mädels sind in Richtung Schlafsaal marschiert, da man ja nie weiß, wann der nächste Einsatz kommt.
Um 23:30 Uhr wurde die Bereitschaftsjugend zu einer Schlägerei ans Musikerheim Bad Wörishofen alarmiert. Hier mussten zwei Patienten versorgt werden, die sich nach ausreichend Biergenuss in die Haare bekommen haben.
Kurz darauf wurde eine Hälfte der Floriansjünger zu einer „ausgelösten“ Brandmeldeanlage im V-Markt gerufen. Nach Erkundung vor Ort stellte sich zum Glück heraus, dass es sich um einen Fehlalarm handelt.
Auch die zweite Hälfte der Floriansjünger musste noch vor Mitternacht noch zu einem brennenden Mülleimer in das Gewerbegebiet ausrücken.
Alle drei Einsätze konnten schnell und routiniert abgearbeitet werden. Gegen halb ein hieß es dann für die Jugendlichen weiterschlafen, bis 7 Uhr.
Hier wurde ein Fahrzeug der Bereitschaftsjugend zu einer unklar Verletzten Person an den P+R-Parkplatz alarmiert. Vor Ort stellte sich jedoch heraus, dass diese Person unter einem Anhänger eingeklemmt war und es eine zweite verletzte Person zu versorgen gab.
Vom eintreffenden RTW wurde umgehend nach dieser Lagefeststellung der Rüstzug sowie ein KTW nachalarmiert. Nach dem Unterbauen des Anhängers konnte mit zwei Hydraulikheber dieser angehoben werden und die eingeklemmte Person befreit werden.
Nach der Rückkehr auf der Wache war es dann auch schon wieder Zeit für das Frühstück.
Anschließend hatten die die Jugendlichen wieder Zeit zur freien Verfügung. Der nächste Einsatz ließ aber nicht lange auf sich warten. Eine Gruppe wurde zu einer unklaren Rauchentwicklung ins Musikerheim gerufen. Die Bereitschaftsjugend wurde zur Brandabstellung mitalarmiert. Nach Erkundung stellte man fest, dass angebranntes Essen die Ursache war. Nach anschließender Belüftung des Objekts konnte es wieder freigegeben werden und man rückte wieder ins Feuerwehrhaus ein.
Nach dem gemeinsamen Aufräumen wurde ein schwerer Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person gemeldet. Es rückte die gesamte Jugendfeuerwehr mit dem Rüstzug und die Bereitschaftsjugend mit dem RTW und KTW aus. An der Einsatzstelle angekommen, stellte sich heraus, dass der PKW einen seitlichen Aufprall bei hoher Geschwindigkeit hatte. Die Erstversorgung der verletzten und im Fußraum eingeklemmten Person wurde von den Mitgliedern der Feuerwehr vorgenommen. Anschließend wurde die Person von der Jugendfeuerwehr befreit. Geleitet wurde dieser Einsatz vom Kreisausbilder Jörg Windweh, der die Mädchen und Jungen während dem Einsatz angeleitet hat.
Anschließend hatten die die Jugendlichen wieder Zeit zur freien Verfügung. Der nächste Einsatz ließ aber nicht lange auf sich warten. Dieses Mal wurde die Bereitschaftsjugend zu einem Arbeitsunfall in das Gewerbegebiet gerufen. Dort übernahm es die Erstversorgung der verletzten Person, die von einem Regal auf die Betondecke fiel. Im Laufe der Versorgung stellte sich heraus, dass die Personen schonend über das Fenster abtransportiert werden muss, da der Verunfallte liegend und wegen beengter Verhältnisse nicht durch das Treppenhaus gerettet werden konnte. So wurde die Jugendfeuerwehr zur Personenrettung mit der Drehleiter nachalarmiert. Dort wurde den Jugendlichen der Umgang mit der Drehleiter bei einer Personenrettung gezeigt. Nachdem die Person erfolgreich durch das Fenster im ersten Stock gerettet wurde, konnte sie dem Rettungsdienst übergeben und in eine Klinik gefahren werden.
Abgeschlossen wurde dieses einsatzreiche Wochenende mit dem gemeinsamen Aufräumen und Reinigen des Feuerwehrhauses und der Fahrzeuge. Man machte die Fahrzeuge wieder einsatzbereit und nach dem Abschlussappell gingen alle nach Hause, in Vorfreude auf die nächste 24-Stunden-Übung.
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Text: Markus Böhm | Bilder: FF Bad Wörishofen, Tobias Kotonski